Trialog: „Leben so wie ich will!“
Beim diesjährigen Trialog der Lebenshilfe Vorarlberg tauschten sich Angehörige, Menschen mit Behinderungen und Fachleute zum Thema Lebensqualität aus. Psychotherapeut Johannes Staudinger beleuchtete in seinem Vortrag welche Aspekte die Lebensqualität beeinflussen. Im ganztätigen Workshop erörterten 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam unterschiedliche Fragestellungen dazu.
Beim öffentlichen Vortrag im J.J. Ender-Saal in Mäder zeigte Johannes Staudinger auf, wie unterschiedlich Lebensqualität empfunden werden kann und was Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben erschwert. „Jeder Mensch hat einen mehr oder weniger gefüllten Topf an Lebensqualität. Er füllt sich durch all die Dinge, die das Leben lebenswert, sinnvoll und lustvoll machen. Der Topf von Menschen mit Behinderungen ist in ganz besonderem Maß und eigentlich ihr ganzes Leben lang sehr stark abhängigvon dem, wie gut der Topf an Lebensqualität ihrer Eltern bzw. ihres nahen sozialen Umfelds gefüllt ist“, so Johannes Staudinger zu Beginn.
Weiters thematisierte er den Ablöseprozess vom Elternhaus, selbständiges Wohnen, eine erfüllende Arbeitsstelle, eine Partnerschaft oder auch Lebensqualität im Alter. Zum Abschluss betonte der Experte: „Wir können feststellen, dass sich in den letzten Jahren vieles zum Positiven verändert hat. Aber wir müssen auch sehen, dass oft über die Köpfe der Menschen mit Behinderungen entschieden wird, wie ihr Leben aussieht. Wobei ein selbstbestimmteres Leben positive Auswirkungen auf alle Beteiligten hat.“ Die anschließende Publikumsdiskussion spiegelte die Emotionalität des Themas wieder, was auch Landesrat Christian Bernhard aufmerksam verfolgte.
Gemeinsam für mehr Lebensqualität
Der Workshop am darauffolgenden Tag war mit 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgebucht. Gemeinsam mit Johannes Staudinger erörterten Angehörige, Fachleute und Menschen mit Behinderungen unterschiedliche Fragestellungen, wie sich die Lebensqualität aller beteiligten Personen verbessern kann.
„Im Fokus des Trialogs stand die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen zu verbessern und wie sie mit Hilfe von uns allen ein selbstbestimmteres Leben führen können. Das Ziel war es, sich über die unterschiedlichen Sichtweisen auszutauschen, sie zu würdigen und gemeinsam einen Weg für das Miteinander zu finden“, berichtet Georg Matzak, Leiter „Mobile Dienste“ der Lebenshilfe Vorarlberg.