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Übergabe Leitfaden Hohenems

Die Zukunft inklusiv gestalten

Die Zukunft inklusiv gestalten: Übergabe des Leitfadens für inklusive Gemeinden an Hohenems

Die Selbstvertretung der Lebenshilfe Vorarlberg hat den Leitfaden „Inklusion in Gemeinden“ bereits an zahlreiche Gemeinden übergeben. Nun erhielt Hohenems Bürgermeister Dieter Egger das praxisorientierte Hilfsmittel, das Kommunen dabei unterstützt, inklusive Strukturen zu schaffen und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen nachhaltig zu fördern.

„Inklusion beginnt dort, wo Menschen leben – in Städten und Gemeinden. Hohenems geht hier mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie wichtig es ist, Barrieren abzubauen und echte Teilhabe für alle Menschen möglich zu machen“, betonte Klaus Brunner, erstgewählter Selbstvertreter und Vorstandsmitglied der Lebenshilfe Vorarlberg bei der Übergabe. „Unsere Erfahrungen aus der Übergabe des Leitfadens an andere Gemeinden zeigen, dass es konkrete Veränderungen bewirken kann – Schritt für Schritt, aber stets mit dem Ziel, ein inklusives und barrierefreies Miteinander zu ermöglichen.“

Der von der Lebenshilfe Österreich erarbeitete Leitfaden bietet konkrete Handlungsmöglichkeiten, um Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, den Zugang zu Bildungs- und Arbeitsstätten sowie die Schaffung von inklusivem Wohnraum gezielt voranzutreiben. Diese Themen standen auch im Mittelpunkt des Gesprächs in Hohenems, an dem neben Bürgermeister Dieter Egger auch Sandra Pozzera (Büro für Gemeinwesen) und Bernd Federspiel (Stadtplanung und Umwelt) von Seiten der Stadt teilnahmen.

„Inklusion ist keine Frage von Konzepten, sondern einer Haltung und von konkreten Taten. In Hohenems setzen wir uns aktiv dafür ein, Barrieren abzubauen und echte Teilhabe zu ermöglichen. Der Leitfaden ist für uns ein wertvolles Werkzeug, um weitere konkrete Schritte in diese Richtung zu gehen. Wir verstehen uns nicht nur als Stadt, die inklusiv denkt, sondern als Gemeinde, die inklusiv handelt. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Hohenems ein Ort wird, an dem sich alle Menschen – unabhängig von ihren Fähigkeiten – zu Hause fühlen“, betonte Bürgermeister Dieter Egger im Rahmen der Übergabe und unterstrich damit das klare Bekenntnis der Stadt zur gelebten Inklusion.

„Wir möchten die Stadt Hohenems ermutigen, weitere Schritte zur Förderung der Inklusion zu unternehmen. Der Leitfaden soll den Verantwortlichen als wertvolle Orientierung dienen, wie Inklusion auf kommunaler Ebene konkret umgesetzt werden kann. Wir stehen als Selbstvertreter*innen immer gerne zur Verfügung, um diese Entwicklung zu begleiten“, so Selbstvertreter Siegfried Glössl.

Als Zeichen des gemeinsamen Engagements überreichte die Selbstvertretung zudem einen „Inklusionsbaum“ – als Symbol dafür, dass Inklusion wie ein Baum Pflege, Zeit und echtes „Mitanand“ braucht, um wachsen und gedeihen zu können. Dieser Baum steht nicht nur für die Pflanzung einer Idee, sondern auch für das kontinuierliche Wachstum und die Pflege, die notwendig sind, um eine Gesellschaft zu schaffen, die für alle Menschen zugänglich ist.

Inklusion auf allen politischen Ebenen

Doch die Selbstvertretung der Lebenshilfe Vorarlberg beschränkt sich nicht nur auf die Gemeindeebene: Einige Tage vor der Übergabe in Hohenems trafen sich Selbstvertreter*innen gemeinsam mit ihren Selbstvertretungs-Kolleg*innen von Caritas und Mensch Zuerst mit den Inklusionssprecher*innen der Landtagsparteien im Landhaus.

Im Mittelpunkt des Austauschs standen zentrale Themen wie inklusive Bildung, selbstbestimmtes Wohnen, Barrierefreiheit und der Zugang zu Arbeit. Mit großer Sorge äußerten sich die Selbstvertreter*innen über die aktuell diskutierten Sparmaßnahmen. Diese könnten nicht nur bestehende Unterstützungsstrukturen gefährden, sondern wären ein massiver Rückschritt für die gelebte Inklusion in Vorarlberg. Statt Teilhabe weiter auszubauen, droht Menschen mit Behinderungen der Verlust dringend notwendiger Angebote, wie die Selbstvertreter*innen mit Nachdruck betonten.

Am Austausch nahmen Heidi Schuster-Burda (ÖVP), Kornelia Spiß (FPÖ) und Christine Bösch-Vetter (Grüne) teil. Für Manuela Auer (SPÖ) war Klubreferent und stv. Klubdirektor Johann Ricker anwesend. Claudia Gamon (NEOS) musste ihre Teilnahme aufgrund von Terminkonflikten absagen. Die Vertreter*innen der Landtagsparteien zeigten sich offen für die Anliegen der Selbstvertreter*innen und unterstrichen die Bedeutung von Mitsprache und gelebter Inklusion – gerade auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten.

Im Mittelpunkt des Austauschs zwischen Selbstvertreter*innen von Caritas, Mensch Zuerst und Lebenshilfe mit den im Landtag vertretenen Parteien standen zentrale Inklusionsthemen und die Sorge vor den Folgen der geplanten Sparmaßnahmen.

Bild oben: Übergabe des Inklusionsleitfadens im Hohenemser Rathaus: Mit dabei waren Bürgermeister Dieter Egger, Selbstvertreter Siegfried Glössl, Unterstützer Selbstvertreter Hans-Christoph Buchheim, Selbstvertreter Klaus Brunner sowie Sandra Pozzera (Büro für Gemeinwesen) und Bernd Federspiel (Stadtplanung und Umwelt).