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Ich habe meine Lebenserinnerungen selbst auf Papier gebracht

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Ich habe meine Lebenserinnerungen selbst auf Papier gebracht

Ich habe meine Lebenserinnerungen selbst auf Papier gebracht

Biografien gibt es in Hülle und Fülle, doch Lebensgeschichten von Menschen mit Behinderungen werden nur selten niedergeschrieben. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet die Autobiografie von Helga Fink. In ihrem gerade erschienenen Buch "Mein Leben – Lebenserinnerungen von Helga Fink" hat sie ihre einzigartige Geschichte festgehalten. Vergangene Woche wurde das Werk im Wohnhaus Hörbranz der Lebenshilfe Vorarlberg vorgestellt.

Helga Fink hat in den vergangenen Monaten ihre persönliche Lebensgeschichte sowohl handschriftlich als auch mit Unterstützter Kommunikation auf einem Tablet festgehalten. Dabei reflektiert die heute 70-Jährige nicht nur die herzlichen Begegnungen und Unterstützungen, die sie im Laufe ihres Lebens erfahren hat, sondern auch über die strukturellen oder sogar gezielten Ausgrenzungen aus verschiedenen Lebensbereichen, die sie erleben musste. Am vergangenen Samstag präsentierte die Autorin ihre Autobiografie „Mein Leben – Lebenserinnerungen von Helga Fink“ im Wohnhaus Hörbranz der Lebenshilfe Vorarlberg, wo sie seit einiger Zeit ihren Lebensmittelpunkt hat.

„Der Weg durch gesellschaftliche Entwicklungen und strukturelle Veränderungen war für Menschen mit Beeinträchtigungen, oftmals steinig. Dies wird in Helgas Erfahrungen anschaulich gemacht“, erklärte Danilo Lemp, der Helga Fink gemeinsam mit einer Mitarbeiterin des Wohnhauses beim Verfassen ihrer Autobiografie begleitet und unterstützt hat. „Deine Biografie regt uns zum Nachdenken an und bringt uns allen sehr gut in Erinnerung, wie wertvoll es ist, auf Menschen zu treffen, die sich mit Empathie und ihrem Herz am rechten Fleck für andere einsetzen“, freute sich auch Ulrich Zerressen, Leiter des Wohnhaus Hörbranz, über das gelungene Werk.

Die Buchpräsentation wurde durch ein von den Bewohnerinnen und Bewohnern des Lebenshilfe Wohnhauses inszenierten Theaterstücks umrahmt. Zudem präsentierten Danilo Lemp und Ilse Koßner das Musikvideo zum von ihnen eigens zur Biografie komponierten Lied „Mitten im Leben“. Eingesungen wurde das Lied von den Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Roland Büchner.

Die Entstehung von Helga Finks Biografie wurde von einer Vielzahl von Unterstützern geprägt. Neben ihrer Familie haben Dr. Anika Reichwald, Lektorin des Buches und Kuratorin des Jüdischen Museums Hohenems, Danilo Lemp und Ilse Koßner sowie eine Mitarbeiterin im Wohnhaus Hörbranz, einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung dieses Projekts geleistet.

Die Autobiografie „Mein Leben – Lebenserinnerungen von Helga Fink“ kann bei den Brockenhäusern der Lebenshilfe in Sulz und Lochau sowie dem Wohnhaus Hörbranz für einen Unkostenbeitrag von 10 Euro bezogen werden.