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Behinderte Sexualität – gleiche Bedürfnisse, Rechte, Chancen? – „Trialog" 2023

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Behinderte Sexualität – gleiche Bedürfnisse, Rechte, Chancen? – „Trialog" 2023

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Behinderte Sexualität – gleiche Bedürfnisse, Rechte, Chancen? – „Trialog" 2023

Behinderte Sexualität – gleiche Bedürfnisse, Rechte, Chancen?

Diesjähriger „Trialog“ der Lebenshilfe Vorarlberg setzt Impuls für Selbstbestimmtheit

Die Lebenshilfe Vorarlberg hat im Rahmen des „Trialogs“ vom 25. bis 26. Mai 2023 eingeladen, um über die vielfältigen Aspekte einer selbstbestimmten Sexualität von Menschen mit Behinderungen und deren Rechte zu sprechen. Den Impulsvortrag hielt Universitätsdozent Ralf Specht. Durch den anschließenden Workshop führten Klaus Brunner, erstgewählter Selbstvertreter und Vorstandsmitglied der Lebenshilfe Vorarlberg und Georg Matzak, Geschäftsbereichsleiter der Lebenshilfe Vorarlberg.

Inklusion, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, beinhaltet auch das Menschenrecht auf eine selbstbestimmte Sexualität. Allzu oft wird dieses Recht – gewollt oder ungewollt – behindert. Die Lebenshilfe Vorarlberg widmete sich daher dieses Jahr diesem brisanten Thema.

Menschen mit Behinderungen, professionelle Begleiter*innen aus sozialen Organisationen und Angehörige waren eingeladen, sich im Rahmen des „Trialogs“ mit dem Titel „Behinderte Sexualität – Gleiche Bedürfnisse, Rechte, Chancen?“ auszutauschen. Mehr als 150 Personen beim Vortrag am Donnerstagabend und rund 100 Teilnehmer*innen beim darauffolgenden Workshop-Tag besprachen vielfältige Möglichkeiten, um umsetzbare Veränderungen für Menschen mit Behinderungen zu fördern. „Mit dem ‚Trialog‘ möchten wir den Raum öffnen, gemeinsam offen über Sexualität und Behinderungen zu sprechen und Lösungen zu entwickeln“, betont Michaela Wagner-Braito, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Vorarlberg.

Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht
Dieses Jahr war der Experte Ralf Specht, Dozent am Deutschen Institut für Sexualpädagogik in Koblenz, eingeladen, den „Trialog“ zu begleiten. Seine Forschungen und Erfahrungen bringen wichtige Impulse in den gemeinsamen Diskurs. „Sexuelle Selbstbestimmung wurde Menschen mit Behinderungen lange nicht zugestanden. Gleichzeitig wurde auch die Tatsache, dass Menschen mit Behinderungen ein mehrfach erhöhtes Risiko haben, Opfer sexueller Gewalt zu werden, fast gänzlich ignoriert. Das ändert sich zum Glück in zunehmendem Maße“, so Ralf Specht und begrüßt somit einen kollektiven Wandel.

Die Selbstvertreter*innen und das Team der Sexualpädagogik der Lebenshilfe Vorarlberg arbeiten seit Jahren eng zusammen, um Menschen mit Behinderungen und deren Angehörigen hier beratend zur Seite zu stehen. „Oft müssen Themen einfach angesprochen und ausgesprochen werden, damit wir Tabus beseitigen und die Rechte sowie Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen. Und genau das machen wir mit unserem „Trialog“ dieses Jahr“, erklärt Georg Matzak, Geschäftsbereichsleiter der Lebenshilfe Vorarlberg. Entscheidende Wegweiser setzt die Lebenshilfe Vorarlberg, deren Akademie in Zukunft einen mehrmoduligen Lehrgang „Sexuelle Bildung für Menschen mit Behinderungen“ anbieten möchte.

„Ja, wir alle haben gleiche Bedürfnisse, Rechte und Chancen!“
Aus dem Fragezeichen im ursprünglichen Titel wurde im Lauf des „Trialogs“ ein Ausrufezeichen. Im gemeinsamen Austausch während des „Trialog“-Workshops wurde klar, welche Veränderungsprozesse durchlaufen werden müssen, damit tatsächliche sexuelle Selbstbestimmung möglich wird. „Jeder Mensch mit Behinderungen hat auf seine Art Lust auf eine Partnerschaft oder Sexualität. Bei jedem spielt sich dies etwas anders ab und das darf und soll auch so sein. Menschen mit Behinderungen, die in einer Beziehung sind oder ihre Sexualität ausleben, gibt es. Was soll dabei ungewöhnlich sein?“, betont Klaus Brunner, Vorstandsmitglied und erstgewählter Selbstvertreter der Lebenshilfe Vorarlberg. „In meinen Augen ist wichtig, dass Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf die Chance eingeräumt werden muss, auch hier selbstbestimmt zu entscheiden.“

Beratung zum Thema Sexualität
Die Lebenshilfe Vorarlberg bietet schon seit vielen Jahren eine individuelle sexualpädagogische Beratung für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige an. Die Beratungsstelle ist eine Anlaufstelle, wenn es um Fragen zum Thema Sexualität und Behinderungen geht. In einem vertraulichen Gespräch können Anliegen und die weitere Vorgangsweise besprochen werden.

Das ist der „Trialog“ der Lebenshilfe Vorarlberg
In regelmäßigen Abständen lädt die Lebenshilfe Vorarlberg zum „Trialog". Hier kommen Menschen mit Behinderungen als Expert*innen in eigener Sache gleichermaßen zu Wort, wie Angehörige und professionelle Begleiter*innen der Lebenshilfe Vorarlberg und anderer Organisationen. Denn das Miteinander kann nur gemeinsam gestaltet werden. Mit externen Fachleuten werden dabei aktuelle Themen erarbeitet und reflektiert. Ziel des „Trialogs“ ist der Austausch, Verständnis für die unterschiedlichen Sichtweisen zu schaffen und das aktive Mitgestalten aller. Im Fokus steht dabei, die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen zu verbessern.